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Hail Satanas Abraxas!
Meine neue Freundin, die Melitta und ich, wir haben endlich unsere
eigene Sekte gegründet! Die Sekte heißt jetzt wirklich
"Children of Satan" und wir haben jeden Tag nach der Schule
ein geheimes Treffen im Park. Dort rauchen wir dann immer und zünden
Kerzen an und sagen selbst erfundene Beschwörungsformeln auf.
Die Melitta schreibt auch Gedichte. Heute hat sie mir eines vorgelesen.
Es heißt "Tod" und geht so:
Tod
Ich warte auf den Tod
Der Tod kommt in der Nacht
Wenn alles dunkel ist
Nur ich bin wach
Ich finde das Gedicht schön. Die Melitta sagt, ich kann so
was bestimmt auch und sollte das versuchen. Heute habe ich die Melitta
meiner Mama vorgestellt. Die Mama sagt, dass ich bestimmt einen
schlechten Einfluss auf die Melitta habe und dass sie mit den Eltern
von der Melitta reden wird. Aber das hat sie dann doch nicht getan.
Am Samstag sind wir zwei fortgegangen. Wir sind in das Lokal gegangen,
wo die ganzen Satanisten sind. Die Satanisten kennen mich jetzt
schon. Sie wissen sogar schon meinen Namen und freuen sich, wenn
ich komme.
Die Melitta und ich haben uns ganz allein zu einem Tisch gesetzt
und uns zwei Whiskey-Cola bestellt, die schmecken besser wie Bier.
Der Melitta war dann auch ganz schwindlig nach dem ersten Glas.
Wir haben uns mit unserem Taschengeld in dem Lokal eine Packung
Marlboro Light gekauft und geraucht. Dabei haben wir uns nach einem
Mann für uns umgesehen. In dem Lokal war ein Tischfussballspiel.
Dort stand ein Mann, der lange braune Haare hatte und ein T-Shirt
mit blutigen Leichen drauf an. Auf dem T-Shirt stand irgendwas mit
,Corbs' oder wie man das schreibt. Ich fand den Mann cool. Die Melitta
hat gesagt, ich soll einfach zu ihm hingehen und ihn ansprechen.
Ich war aber ganz aufgeregt und habe sogar gezittert. Deshalb bin
ich vorher noch einmal aufs Damenklo gegangen und habe mir das Corpsepaint
nachgeschminkt. Beim Schminken habe ich die Freundin von dem Mann,
den ich geschlagen habe, wieder getroffen. Sie hat mich ausgelacht
und gefragt, warum ich mich noch außer Haus traue. Ich habe
nicht verstanden, was sie gemeint hat und bin wieder zur Melitta
gegangen. Sie hat gesagt, ich soll jetzt endlich zu dem Mann hingehen.
Der Mann mit dem argen T-Shirt hat noch immer Tischfussball gespielt.
Ganz aufgeregt bin ich hingegangen. Ich habe zu ihm gesagt, dass
ich ihn geil finde. Im Bravo steht nämlich, dass man das zu
einem Boy sagen soll, von dem man was will. Ich habe ihm gesagt,
dass ich Jungfrau bin und keine mehr sein mag. Der Mann hat mich
ganz komisch angeschaut und laut zum Lachen angefangen. Dann ist
er weggegangen. Ich bin ganz verzweifelt wieder zur Melitta gegangen.
Sie hat gesagt, sie wird mir zeigen, wie man einen Mann richtig
,anbaggert'. Die Melitta ist zu einem anderen langhaarigen Satanisten
hingegangen und hat gesagt, dass er mit ihr mitkommen soll. Er wollte
aber nicht mitgehen. Er hat zu ihr gesagt, dass sie fett ist. Das
hat die Melitta ganz traurig gemacht und sie hat gleich wieder ein
Gedicht darüber geschrieben. Wir haben bei allen Männern
in dem Satanistenlokal versucht, uns entjungfern zu lassen. Aber
die meisten haben uns ausgelacht. Die anderen wollten einfach nicht.
Nur so ein alter Mann, der ganz alleine auf dem Gehsteig vor dem
Lokal gesessen ist, hat gesagt, er würde das mit uns machen.
Wir haben uns ganz fest gefreut und sind mit ihm mitgegangen. Aber
als er dann gesagt hat, dass wir uns ausziehen müssen, haben
wir Angst bekommen und sind weggelaufen. Die Melitta hat gesagt,
dass das ein "Sandler" war. Dabei hat der gar nicht ausgeschaut,
als hätte er Sand dabei. Aber vielleicht ist das ein Beruf
oder so.
Zuhause habe ich die Geschichte dann meiner Mama erzählt.
Die ist ganz blass geworden und hat gesagt, dass ich nie wieder
fortgehen darf. Dabei ist nächste Woche aber ein Konzert und
ich war noch nie auf einem echten Satanistenkonzert!
Deswegen war ich dann ganz beleidigt und hab zur Mama gesagt, dass
ich mit so vielen Sandlern mitgehen kann, wie ich will und dann
bin ich zur Melitta nach Hause gelaufen. Die Melitta hat aber schon
geschlafen. Ihre Eltern wollten mich gar nicht hereinlassen, weil
sie sagen, dass ich schuld daran bin, dass ihre Tochter jetzt an
den Teufel glaubt. Ich glaube, dass mich niemand auf dieser Welt
versteht. Ganz wütend bin ich nach Hause gelaufen und habe
ein Gedicht geschrieben. Die Melitta hat recht, ich kann das auch.
Das Gedicht geht so:
In Satans Macht
Satan wird euch holen
Dass ich entjungfert werden will
Ich bin ein Satanskind
Ich bin in Satans Macht
Schwarz wie die Nacht.
Bis zum nächsten Mal,
eure Vampiria Claudy666
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